90 Jahre SPD Hohenberg mit Maria Peschek

Veröffentlicht am 23.09.2009 in Ortsverein

Vorsitzender Wohlrab und Bgm. Thoma zusammen mit den Ehrengästen, den Geehrten, den Neumitgliedern sowie Maria Peschek.

Wenig Reden und Grußworte, dafür Ehrungen und neue Mitglieder, beste Unterhaltung sowie mehr Besucher als Geburtstagsjahre: Das alles gab’s anlässlich des 90. Jubiläums des SPD Ortsvereins Hohenberg a.d. Eger im Saal des "Haidhölzls".
Vorsitzender Hans-Jürgen Wohlrab konnte dazu eine ganze Reihe von Ehrengästen begrüßen. Darunter MdB Petra Ernstberger, stellvertretender Landrat Horst Weidner, SPD-Unterbezirksvorsitzender Ulli Scharfenberg und 1. Bürgermeister Dieter Thoma. Es freue in sehr, dass so viele Stadt- und Gemeinderäte aus den Nachbargemeinden sowie zahlreiche Hohenberger Vereine zum Gratulieren erschienen seien, so Wohlrab weiter. 90-jähriges Gründungsfest könne als Partei nur die SPD feiern, weil sie niemals in ihrer über 130-jährigen Geschichte ihren Namen ändern musste, wie so manch andere politische Gruppierung. Ohne die Männer und Frauen, die sich in all den Jahrzehnten im Ortsverein und im Stadtrat gegen alle Widrigkeiten engagiert hätten, gäbe es heute keinen Geburtstag zu feiern, machte Wohlrab klar. Ihnen allen gelte unser Dank und Anerkennung, so Wohlrab weiter.

Grußworte

Von Anfang an sei in der Vorstandschaft klar gewesen, auf den üblichen Ablauf zu verzichten und dafür den Besuchern lieber gute Unterhaltung zu bieten. Es freue ihn daher sehr, dass mit Maria Peschek eine hochkarätige Kabarettistin verpflichtet werden konnte.

MdB Petra Ernstberger gratulierte dem OV zu seinem Jubiläum und betonte die besondere Wichtigkeit der anstehenden Bundestagswahl für den Erhalt des Sozialstaates und bat um Zustimmung zum Wahlprogramm der SPD. Stellvertretender Landrat Horst Weidner überbrachte die Glückwünsche des Landkreises und gratulierte dem Ortsverein der seit Jahrzehnten die bestimmende Kraft in Hohenberg gewesen sei und noch immer ist. Bürgermeister Dieter Thoma gratulierte im Namen des gesamten Stadtrates und wie es in Hohenberg seit vielen Jahren üblich ist auch im Namen aller Hohenberger Vereine. Für die Hochfränkische SPD dankte der Unterbezirksvorsitzende Ulli Scharfenberg den Hohenberger Genossinnen und Genossen für die geleistete Arbeit, die dazu beigetragen hat, dass die SPD gerade hier immer Bayernweit beste Wahlergebnisse einfahre.

Chronik: Gründung im "Kühlen Morgen"

In seinem Rückblick auf 90 Jahre Ortsvereinsgeschichte bedauerte Berndt Amann zunächst, dass bei der Beschießung von Hohenberg durch die Amerikaner kurz vor Kriegsende sämtliche Unterlagen über den Ortsverein seit seiner Gründung verbrannt seien. Bei der Suche im Archivs des Selber Tagblattes, wofür er sich bei der Redaktion herzlich bedanke, habe er das Datum der OV – Gründung ermitteln können, fuhr Amann fort. Dies sei der 23. Juli 1919 gewesen. Zwei Genossen aus Selb hätten zu einer Versammlung in Hohenberg eingeladen und am Ende sei die Gründung eines Ortvereines der SPD beschlossen worden, dem alle Anwesenden sofort beigetreten seien. Vereinslokal sei damals das Gasthaus zum "Kühlen Morgen" gewesen. Das Gründungsjahr 1919 sei ein sehr turbulentes Jahr gewesen, berichtete Amann weiter. Auch damals waren, wie jetzt 90 Jahre später Wahlen zur Bayerischen Volkskammer, dem heutigen Landtag und zur Deutschen Nationalversammlung in Berlin angestanden. In Bayern sei Kurt Eisner der erste Sozialdemokratische Ministerpräsident geworden, aber am 21. Februar auf seinem Weg in den Landtag von einem Adeligen erschossen worden. Dies habe große Unruhen ausgelöst mit Schießereien sogar im Landtag. Bei den Wahlen zur Reichversammlung habe die SPD 160 der insgesamt 392 Sitze errungen und sei damit die stärkste Fraktion gewesen.

Die Zeit von 1933 bis heute

1933 seien alle Parteien und die ihnen freundlich gesinnten Vereine verboten worden. Viele aufrechte Demokraten mussten ihre Zugehörigkeit zur SPD mit Repressalien bis hin zum Verlust des Lebens erleiden. Im Jahre 1945 wurde die SPD als Ortsverein in Hohenberg wieder gegründet. Zum ersten Vorsitzenden sei Gustav Landgraf gewählt worden. Verstärkung habe der junge Ortsverein durch Heimatvertriebene Sudetendeutsche Genossinnen und Genossen erhalten. Die Vorsitzenden seit 1945 bis heute waren Gustav Landgraf, Adolf Jahn, Bernhard Russwurm, Günther Wohlrab, Siegfried Glaß, Gerhard Nowack, Berndt Amann und seit 2006 Hans-Jürgen Wohlrab. Seit 1946, als Gustav Landgraf zum 1. Bürgermeister gewählt worden sei, hätten mit Ausnahme von 18 Monaten immer Sozialdemokratische Bürgermeister die Geschicke der Stadt Hohenberg gelenkt. Dies waren von 1946 bis 1956 und von 1958 bis 1960 Gustav Landgraf, von 1960 bis 1984 Bernhard Rußwurm, von 1984 bis 1996 Albrecht Schläger und seitdem bis heute Dieter Thoma. Sie alle hätten engagiert und mit ganzer Kraft zum Wohle von Hohenberg und seiner Einwohner gewirkt.

Freude am politischen Amt

Leider werde es in der heutigen Zeit immer schwieriger, junge Menschen für die politische Arbeit zu gewinnen. Er könne aber aus eigener Erfahrung allen Jungen versichern, dass es bei aller Belastung und Problemen die ein politisches Amt mit sich bringe auch viel Freude mache, sich für die Allgemeinheit einzusetzen, schloss Amann und wünschte dem Jubelortsverein ein herzliches Glück auf und viel Erfolg bei der künftigen Arbeit.

Ehrungen

Hans-Jürgen Wohlrab und Petra Ernstberger nahmen dann die Ehrungen verdienter Mitglieder vor. Zu Ehrenmitgliedern für besondere Verdienste wurden ernannt:
Christa Hecht, seit 47 Jahren Mitglied in der SPD und in der Gewerkschaft, 21 Jahre Mitglied im Stadtrat, Ehrenmedaillenträgerin der Stadt Hohenberg
Helmut Häcker, 47 Jahre in der SPD, 21 Jahre Mitglied im Stadtrat davon 12 Jahre Fraktionsvorsitzender und mehr als zwei Jahrzehnte Ortsvereinskassier
Albrecht Schläger, Ehrenbürger der Stadt Hohenberg, 37 Jahre Mitglied im Stadtrat, 12 Jahre erster und 12 Jahre zweiter Bürgermeister, 13 Jahre Mitglied des Bayerischen Landtages.
Auch zwei neue Mitglieder konnte Wohlrab im Ortsverein begrüßen, Sieglinde Thoma und Maik Meinhard.

Unterhaltung mit Maria Peschek

Und dann unterhielt Maria Peschek mit ihrem Programm "Und wer is schuld?" die erwartungsvollen Zuhörer. Ob als Paula Pirschl im Kittelschurz oder mit ihrem neuen, im Internet ersteigerten Outfit, ob beim Klassentreffen mit dem Hauptthema "Wer ist zwischenzeitlich und wie älter geworden", ob als Racheengel mit Helm und Flügel: sie begeisterte ihr Publikum, das sie mit viel Zwischenapplaus für ihre teils hintersinnigen, teils scharfzüngigen Dialoge mit imaginären Gesprächspartnern belohnte. Und erst nach einigen Zugaben durfte sie die Bühne verlassen.
Am Ende waren alle Besucher voll des Lobes über die Art der Durchführung dieser Jubiläumsfeier, so dass man auf die Hundertjahrfeier gespannt sein darf.

 

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