Die Podiumsdiskussion (Teil 2)

Veröffentlicht am 06.03.2011 in Wahlen

Bildquelle: www.selber-tagblatt.de
Lesen Sie dazu den enstprechenden Artikel im Selber Tagblatt vom 06.03.2011:

Bauhof erregt die Gemüter
Von Gisela König und Michael Geitz
Wolfgang Wohlrab will die Einrichtung in Schirnding zusammenlegen, Jürgen Hoffmann lehnt das strikt ab. Die Feuerwehr braucht dringend einen Anbau an ihr Gerätehaus.

Hohenberg - Um dem Fortbestand des Bauhofs in Hohenberg hat sich in der von der Frankenpost/Selber Tagblatt veranstalteten Podiumsdiskussion mit den beiden Bürgermeisterkandidaten ein heftiges Wortgefecht entwickelt. Während Wolfgang Wohlrab, CSU, und Jürgen Hoffmann, SPD, bei den meisten Themen nahezu einer Meinung waren, gingen in dieser Frage die Ansichten weit auseinander. Vor 170 Besuchern im brechend vollen Saal der Gaststätte Haidhölzl sprach sich Wohlrab dafür aus, den Bauhof in Schirnding unter ein Dach zu bringen. Hoffmann plädierte dagegen für den Erhalt des Standortes in Hohenberg.

Die Stadt Hohenberg sei gezwungen, durch kommunale Zusammenarbeit eine Entlastung des Haushaltes herbeizuführen, betonte Wohlrab. Im Bereich Bauhof geschehe das mit dem Markt Schirnding über eine Zweckvereinbarung, allerdings derzeit noch in zwei getrennten Bauhöfen. Eine spürbare Entlastung des Haushaltes ist nach Überzeugung des CSU-Kandidaten durch den Betrieb einer Einrichtung möglich. Aufgrund von Platzproblemen und einer schwierigen Zufahrt sei der Hohenberger Standort dafür nicht geeignet. Der Bauhof in Schirnding sei großzügiger ausgestattet und biete Erweiterungsmöglichkeiten. Das Problem Bauhof dürfe man nicht nur unter dem Aspekt "wieder geht etwas nach Schirnding" sehen. Den meisten Bürgern komme es nicht darauf an, wo der Bauhof ist, sie wollten zuverlässig bedient werden. "Und das wird er, auch von Schirnding aus, mit dem vorhandenen ausgezeichneten Personal und einem gut ausgestatteten Fuhrpark."

Ganz anders sieht das Jürgen Hoffmann, selbst Bauhofmitarbeiter. Er ist dafür, den Bauhof in Hohenberg zu erhalten, weil er gut funktioniere und bürgernah arbeite. Es könne nicht angehen, die nächste wichtige Einrichtung für die Bürger ohne ersichtlichen Grund an die Nachbargemeinde zu verlieren, nur weil die VG Schirnding sich nicht in der Lage sehe, die Mitarbeiter auf beide Standorte verteilt optimal einzusetzen.

Längere Wege

Nach seiner Überzeugung "werden die Wege länger, wenn der Bauhof in Schirnding zusammengelegt wird. Nachmittags beenden wir Arbeiten in Neuhaus und wissen, dass wir am nächsten Tag weitermachen müssen. Am nächsten Morgen fahren wir aber erst nach Schirnding und von dort aus nach Neuhaus. Wo soll so eine Einsparung entstehen?"

Berndt Amann wies in der Diskussion, die Thomas Scharnagl, Leiter der Fichtelgebirgsredaktion der Frankenpost, moderierte, auf einen Stadtratsbeschluss hin, wonach beide Bauhofstandorte belassen werden, bis man sich einen Neubau zwischen den beiden Orten leisten kann. Der Beschluss sei bekannt, entgegnete Wohlrab, aber die Verwaltung dürfe sich doch Gedanken über mögliche Einsparungen machen.

Helmut Herda zweifelt daran, dass durch eine Zusammenlegung der Bauhöfe in Schirnding Geld eingespart werde. Dem hielt Wohlrab entgegen, dass Synergieeffekte und eine klare Linie stets vorteilhaft seien. Auch warnte er davor, das Thema Bauhof emotional zu betrachten. Hoffmann plädierte dafür, den Bauhof am Ort zu belassen, "denn momentan sehe ich durch eine Zusammenlegung keine weiteren Einsparmöglichkeiten".

Achim Achtziger regte an, die Zusammenarbeit Schirnding-Hohenberg weiter zu intensivieren und vom "Klein-Klein-Denken" abzurücken. Siegfried Ries rief dazu auf, den Kampf zwischen Hohenberg und Schirnding aufzugeben, "sonst werden wir noch von Arzberg zwangsverwaltet". Zuvor hatte Harald Übler angemerkt, dass es nicht angehe, den Bauhof aus einer Stadt abzuziehen und in ein Dorf zu verlegen.

Diskutiert wurde auch das Thema Feuerwehrgerätehaus, nachdem der Kommandant der Wehr, Klaus Hoffmann, darauf hingewiesen hatte, dass in den kommenden Jahren Kosten in Höhe von rund 750 000 Euro für den Gerätehausanbau sowie die Anschaffung von Geräten und Fahrzeugen auf Hohenberg zukämen. Wohlrab ist überzeugt, dass die Stadt dies irgendwie schultern werde, und Hoffmann sieht dies ähnlich, schließlich sei Brandschutz eine Pflichtaufgabe der Kommunen, und die Wehr sei ein Kulturträger am Ort. Per Gesetz werde den Feuerwehren vieles vorgegeben, deshalb fordern beide Kandidaten eine verstärkte Förderung durch den Staat.

Reduzierte Kosten

Peter Fischer wollte wissen, warum der Anbau an das Gerätehaus noch nicht realisiert wurde. Darauf antwortete Jürgen Hoffmann, die Mittel seien immer wieder aus dem Haushalt gestrichen worden seien. Das ließ Wohlrab nicht gelten: "Wenn die Verwaltung grünes Licht von der Stadt bekommt, kann gebaut werden." Klaus Hoffmann erklärte, die Feuerwehr habe ihre Hausaufgaben gemacht und die Kosten für den geplanten Anbau reduziert. Mit dem Hinweis, dass jetzt intensiv daran gearbeitet werde und der Anbau für 2012 geplant sei, schloss Wohlrab diese Diskussion ab.

 

Homepage SPD Hohenberg a.d. Eger

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