SPD Hochfranken: Nicht einmal jeder dritte Bahnhof in Oberfranken ist barrierefrei

Veröffentlicht am 21.09.2015 in MdB und MdL

Nicht einmal jeder dritte Bahnhof in Oberfranken ist barrierefrei. Ändern daran wird sich wenig.

Hof/München - Von 112 oberfränkischen Bahnhöfen und Bahnstationen sind 78 noch nicht barrierefrei. Das hat eine parlamentarische Anfrage des Landtagsabgeordneten Klaus Adelt ergeben. Für den SPD-Politiker ein Unding: „Wenn knapp 70% aller Bahnhöfe in Oberfranken nicht für jedermann zugänglich sind, steht schon jetzt fest, dass für die Staatsregierung ihr selbst gestecktes Ziel den Freistaat bis 2023 barrierefrei zu machen, nicht mehr erreichbar ist.“

Glaubt man der Antwort der Staatsregierung, wird sich am Ist-Zustand auch in Zukunft wenig ändern und das ärgert Adelt. Auf die Frage nämlich, wie viele Bahnhöfe in Oberfranken in das groß angekündigte Bayernpaket 2013 - 2018 mit aufgenommen wurden, fällt die Antwort dünn aus. „Außer Coburg ist kein einziger der 78 nicht barrierefreien Bahnhöfe im Paket enthalten und selbst wenn man die Bahnhöfe mit dazu nimmt, die die Deutsche Bahn in ihrer Verantwortung bis 2018 barrierefrei ausbauen möchte, bleiben 68 Bahnhöfe und Stationen übrig, für die bis 2018 kein Ausbau bzw. Umbau vorgesehen ist“, schimpft Adelt. „Die Staatsregierung tut gut daran, ihren ehrgeizigen Verlautbarungen auch Taten folgen zu lassen.“ Bedenkt man, dass die Deutsche Bahn allein bei den von ihr barrierefrei auszubauenden oberfränkischen Bahnhöfen mit Kosten zwischen 15 bis 20 Millionen Euro rechnet und der Freistaat in seinem Bayernpaket insgesamt nur 60 Millionen Euro eingestellt hat, kann man sich ausrechnen, mit welchem Tempo der barrierefreie Ausbau von statten geht.

Doch selbst das scheint nicht gesichert zu sein, wenn man zwischen den Zeilen liest, verweist doch die Staatsregierung explizit darauf, das außer Bad Staffelstein, Coburg, Kirchenlaibach, Kronach, Kulmbach, Neuenmarkt-Wirsberg und Pegnitz keiner der noch nicht barrierefrei ausgebauten Bahnhöfe mehr als 1000 Ein- und Ausstiege aufweist. „Mit Blick auf das bisherige Engagement der Staatsregierung gewinnt man den Eindruck, dass sich ein weiterer Ausbau aus Sicht der Staatsregierung bei allen anderen verbleibenden rund 50 Bahnhöfen nicht lohnt und diese dauerhaft in Sachen Barrierefreiheit in die Röhre schauen werden.“

Das sind die Bahnhöfe in Bindlach (LK Bayreuth), Breitengüßbach (LK Bamberg), Coburg und Creidlitz (kreisfreie Stadt Coburg), Ebensfeld (LK Lichtenfels), Ebing, Hallstadt b. Bamberg und Zapfendorf (LK Bamberg), sowie Selb-Plößberg (LK Wunsiedel)

 
 

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