SPD-Experten staunen über KSB

Veröffentlicht am 20.07.2010 in MdB und MdL

Foto: Thomas Knauber

Hoher Besuch aus München hatte sich bei der KSB angemeldet. MdL Dr. Christoph Rabenstein brachte den Sprecher des SPD-Arbeitskreises „Wirtschaft“ mit, Dr. Paul Wengert, außerdem die Abgeordneten Annette Karl (Neustadt/Waldnaab) und Bernhard Roos (Passau). Wengert erwies sich als ein gut vorbereiteter, kluger und wissensdurstiger Diskussionspartner — kein Wunder bei der Laufbahn.

Paul Wengert hatte Jura und Theologie studiert, war in Augsburg Staatsanwalt und Richter, wurde für zwölf Jahre Oberbürgermeister in Füssen und für sechs in Augsburg, bevor er 2008 in den Landtag zog. Dort sitzt er in der Kommission zur Krisenbewältigung bei der Landesbank.

Dr. Rabenstein und er erläuterten kurz, wozu jetzt ihr KSB-Besuch dient. Sie wollen nämlich nicht am grünen Tisch, sondern aus Praxiskenntnis heraus über Wirtschaftsthemen entscheiden. Bei diesem Oberfranken- Besuch stoppten sie auch bei der Handwerkskammer in Bayreuth, die 16 000 Betriebe unterstützt, und fuhren nach Kulmbach. Dort hatte der Biologe Roland Kreutzer vor elf Jahren mit vier Millionen Euro eine Firma gegründet, die mit Biotechnologie krankmachende Gene ausschaltet. Vor zwei Jahren wurde sein 70-Mann-Betrieb für 331 Millionen Dollar vom Schweizer Konzern Roche gekauft.

Bei KSB umriss Standortsprecher Gottfried Buch kurz die Situation nach dem „Superjahr 2008“ mit seinen 277,3 Millionen Euro Umsatz. Heuer sollen es 265 Millionen werden. Die Auftragsentwicklung liegt im Moment bei 123 Millionen Euro und soll sich zum Jahresende verdoppeln.

Die Rendite steht zwischen acht und zehn Prozent und damit weit über dem Schnitt von drei Prozent im deutschen Maschinenbau. „Wir sind alle stolz, dass wir diese zehn Prozent auch heuer im ersten Halbjahr erreicht haben“, so Buch.

Windkraftanlagen. Jede braucht sechs bis acht Pumpen.
Bewährt kühlen KSB-Pumpen die Leistungselektronik der ICE-Züge. „Da sind wir weltweit vorn“, ergänzte Vertriebsleiter Klaus Riede. „Jeder ICE hat diese Pumpen.“ Weit über 20000 wurden dafür verkauft.

KSB-Pumpen sind auch berühmt in Sprinkleranlagen, weil sie so lange halten. Und sie stecken im spektakulären Hotel „Burj Al Arab“ in Dubai.

„Wir liefern auch riesige Schaltanlagen“, fuhr Gottfried Buch fort. „Für das Wärmekraftwerk am Frankfurter Flughafen wurden die Schalt- und Steuertechnik in Pegnitz gebaut.“ Auch in Kraftwerken und Atomkraftwerken laufen KSB-Pumpen. Allein in Pegnitz stehen dafür 105 Mitarbeiter bereit. Jedes neue Kraftwerk stützt ihre Existenz. Es ist aber immer unsicher, wie es weitergeht.

Was KSB im Augenblick noch favorisiert, das ist der Service, vor allem für Wind- und Atomkraft. Dafür fahren die Mitarbeiter vor Ort. „Jeden Sommer müssen Kraftwerke innerhalb von zwei, drei Wochen durchgeprüft werden. Das ist eine Herausforderung. Dazu gehört eine wahnsinnige Logistik: Es gibt den Endtermin, und dann muss alles wieder laufen.“ Beim Rundgang durch die Fertigung erläuterte Gottfried Buch den Gästen noch, wie die Betriebsabläufe für die unfassbar vielen Produktvarianten gekürzt wurden. „Früher wurde eine Pumpe 2,2 Kilometer durchs Werk gefahren, heute 450 Meter.“ Paul Wengert fragte nach Robotern. Buch winkte ab: Im Moment ist nur ein gebrauchter bestellt. Er wird im Herbst getestet.

Erfreut war Wengert, als er hörte, dass die Kurzarbeit-Regelung der letzten SPD-Regierung half, die Wirtschaftskrise zu überstehen. Aber auch Überstundenkonten wurden abgebaut, so Karlheinz Leitgeb vom Betriebsrat. „Das half, durch die Delle zu kommen“, ergänzte Personalleiter Stephan Schmitz.

Quelle: Nordbayerische Nachrichten

 

Homepage Oliver Winkelmaier

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